In der Pferdewelt wird die Pseudonarkolepsie als unbequeme, aber harmlose Begleiterscheinung im Verhalten des Pferdes wahrgenommen und behandelt. Pferdebesitzer sind hier häufig verzweifelt auf der Suche nach Hilfe, wobei die Ursache der Pseudonarkolepsie immer im Dunkeln bleibt.
Zunächst muss man festhalten, dass es sich bei der Pseudonarkolepsie nicht um eine Erkrankung handelt. Anders als bei der Narkolepsie oder Schlafsucht beim Menschen, die tatsächlich auf einer Autoimmunerkrankung beruht, beruht die Pseudonarkolepsie des Pferdes lediglich auf Schlafmangel.
Was sich zunächst harmlos anhört, stellt bei weiterer Forschung allerdings ein alarmierendes Warnsignal da. Denn die Frage ist: Wieso schläft das Pferd nicht mehr? Ab hier wird es interessant und wir kommen der Ursache auf den Grund.
Zunächst kann man bei der Pseudonarkolepsie von einem psychischen Problem des Pferdes ausgehen. Genau genommen ist die Pseudonarkolepsie eine Begleiterscheinung eines schweren Entwicklungstraumas. Vereinfacht ausgedrückt hat das Pferd als Folge dieses Entwicklungstraumas so große Angst davor einzuschlafen. In etwa so, wie das Kind das unter dem Bett das Monster fürchtet.
Begleiterscheinungen bei Pferden mit Pseudonarkolepsie sind klassische Traumamarker, wie zum Beispiel veränderte Zwinkerfrequenz, Beißen, Schreckhaftigkeit, Fixierung auf ein Pferd in der Herde und einige andere.
Hierbei ist es im Pferd jetzt so, dass es bereits im Gehirn aufgrund des Traumas so starke strukturelle Veränderungen gegeben hat, dass das Gehirn nicht mehr dazu in der Lage ist aus seinem Dauerhaften Alarmzustand herauszukommen.
Das Auflösen der Pseudonarkolepsie erfolgt schlussfolgernd durch die Auflösung des Traumas. Die Auflösung des Traumas erfolgt hierbei einem feststehenden Muster, das nicht umgangen werden kann.
Die Auflösung durchläuft drei Phasen.
Die erste Phase ist die Systemstabilisierungsphase, hierbei wird dem Pferd wieder möglich klar zu denken und zu lernen, da beide Fähigkeiten bei einem Trauma stark gestört sind.
Die Zweite Phase ist die Cerebrale Kalibrierungsphase. Hierbei wird die Struktur im Gehirn wieder zu zurückgesetzt, so dass die Amygdala und der Mandelkern wieder normal funktionieren- die dauerhafte Alarmbereitschaft geht zurück.
Die dritte Phase ist die Konsolidierungsphase. Diese Phase ist wichtig, weil das Gehirn dazu neigt, immer wieder den vorherigen Ausganszustand herzustellen. In der Konsolidierungsphase wird die neue, gesunde Gehirnstruktur fixiert, so dass das Trauma nachhaltig aufgelöst bleibt und nicht zurückkehrt.
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